Vom Wunder der Resonanz
Klangkunst live und tänzerische Improvisation
Freitag 27.6. - Sonntag 29.6.25
Workshop mit Wolfgang Schliemann, Perkussionist* und
Martina Zipf, Pädagogin für Tanz und Körperarbeit
Fortwährend gehen wir in Resonanz mit unserer Umwelt. Alles was uns dabei begegnet erzeugt Konsonanz (Gleichklang oder Einklang), Dissonanz oder ein Dazwischen. Resonanz entsteht dabei in uns und hat somit auch immer etwas zu tun mit uns als Körper und Allem was dazugehört.
Hier möchten wir forschen und uns hörend und bewegend in Beziehung setzen, zu dem was geschieht.
Vor allem in der Begegnung mit dem Unbekannten spannt sich ein Raum der Neugier auf – der immer eine Resonanz beschreibt zwischen Vertrautem und Fremdem. Die Resonanz entsteht also dort, wo sich Bekanntes und Unbekanntes begegnen.
In einer Welt, in der enormer Handlungsdruck herrscht, ist es an der Zeit, den Muskel des Zögerns auszubilden und zu stärken: als jene Tugend, unser Tun zu unterbrechen, um unsere Wahrnehmung auf das noch Unvorstellbare zu richten. Eine reizvolle Ausdehnung des Moments, bevor wir antworten.
Dabei geht es nicht um Gleichklang, sondern um einen Zustand, der sich durch schwingende, mittönende Beziehungen entwickelt, in der jede Stimme ihre Eigenfrequenz behält. Resonanzerfahrungen in unserer musikalischen und tänzerischen Einladung lassen sich nicht immer herstellen oder verfügbar machen. Gerade darin liegt der Reiz des Improvisierens. Wie ist es sich einzulassen, wenn wir nicht zu viel erwarten, keinen Kontext kontrollieren wollen?
Ein interessanter Aspekt in all dem ist, dass wir immer mehr Risiken zu vermeiden versuchen. Aber zum Wahrnehmen gehört eine Öffnung, die so ernst gemeint ist, dass sie eine "Verletzung" nicht ausschließt. Zu jeder Bereitschaft zur Transzendenz gehört also auch die Bereitschaft, verletzt zu werden. Alles andere ist wie Love without falling, Bier ohne Alkohol, Sahne ohne Fett…
Willkommen bei unserer gemeinsamenEntdeckungsreise zur Wachheit für den Moment und Hingabe an die Veränderung. Ein Wechselspiel aus Lauschen, Bewegen, Innehalten und spielerischem Erforschen in einer überschaubaren Gruppe von max. 8 Teilnehmenden, in der Langsamkeit eingeladen ist und individuelle Prozesse Raum haben.
Martina: In meiner Freien Bewegungsarbeit fließen Elemente aus der Laban-Bewegungsanalyse, Body Mind Centering und Ausdruckstanz mit ein. "Weniger wollen, mehr geschehen lassen!"
Wolfgang*: von der Bewegung inspiriert verweben sich improvisierte Klänge und Rhythmen, gelenkt von Puls und Atem, zu einem einzigartigen Klangteppich. "Alles was klingt, kann Musik werden!"
Veranstaltungsort:
Inmitten der Natur mit seiner besonderen Lage und Atmosphäre bietet
Krickelstein in 55767 Leisel ein Raum für neue Impulse und
entspanntes forschen.
Wir nutzen die Bühne im Wäldchen und
den TanzTunnel (ehemaliger Folientunnel mit Tanzboden)
Zeiten: Freitag 16 - 19 Uhr, Samstag 9.30 - 19 Uhr, Sonntag 9.30 - 13.30 Uhr Ausklang mit gemeinsamen Mittagessen. Am Abend Lagerfeuer oder nach Absprache.Kosten: 240,- - 290,- Euro
Anmeldung bitte bis spätestens 15. Juni 25
* Wolfgang Schliemann:
Der Perkussionist, Improvisator, Performer und Komponist Wolfgang Schliemann hat im weiten Feld des zeitgenössischen Musikschaffens eine Position eingenommen, die ebenso spezialisiert wie vielseitig ist.
Als Perkussionist und Performer betreibt er die Kunst des Schlagzeugspiels als fortgesetztes Projekt erweiterter Möglichkeiten. Seine radikale Spielauffassung (: alles, was klingt, kann auch Musik werden) schlägt sich in der Praxis vorwiegend freier Improvisation nieder. Demgegenüber stehen Konzepte für Klangkunstarbeit unterschiedlicher Präsentationsformen - Aufführungen wie Installationen – mit einem sich ständig verändernden und wachsenden Fundus von Instrumenten und Klangobjekten.
Neben Solistischem und der Mitgliedschaft in diversen Ensembles Improvisierter Musik gehört die Mitwirkung an medienübergreifenden, raumbezogenen und synästhetisch ausgerichteten Projekten - bevorzugt im Kontext von Tanz, aber auch von bildenden und anderen Künsten - seit vielen Jahren zu seinen Aktivitäten.
Außer auf zahlreichen CD-Veröffentlichungen ist er in Zusammenarbeit mit MusikerInnen der europäischen Szene in ganz Deutschland und darüber hinaus zu hören.
Zudem langjährige Tätigkeit als Instrumentallehrer, Dozent für Gruppenimprovisation in Kursen/Workshops sowie als Kurator.