Befreite Bewegung - Im Körper beheimaten und im Selbst baden

Befreite Bewegung ist weniger eine Methode als eine innere Haltung zu unserem Körper und dessen natürlicher Ausrichtung, sich bewegen zu wollen. Nicht nur die Freude an Bewegung wird geweckt, sondern auch gesunde individuelle Bewegungsimpulse. Um dafür den Weg frei zu räumen und in den Fluss zu kommen, begleite ich mit einfachen Körper-, Wahrnehmungs- und Gewahrseinsübungen in die Erfahrung von freiem Bewegungsausdruck, der letztlich gespeist ist von der uns innewohnenden Körperintelligenz und somit jenseits von Konzepten, Leistungsdruck und Optimierung liegt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Aktivierung der Kopf-Steiss-Verbindung, die u.a. das Zentrale Nervensystem direkt anspricht. 

Die Vorbereitungen und der prozessorientierte Rahmen wecken vor allen Dingen die Neugier und den Genuss auf körperliches Erleben, die Offenheit für Neues sowie die Fähigkeit, sich dem gegenwärtigen Moment zu widmen. Körperimpulse können wahrgenommen werden. Die Hemmschwelle, ihnen zu folgen und sich spontan zu bewegen, wird abgebaut.

Nach und nach kann sich dann der Körper freier und vielfältiger, d.h. organischer bewegen. Bewegungsmuster, Blockaden und festgefahrene Konzepte können sich lösen und verändern.

Unsere individuellen Bewegungsmuster verhindern oftmals ein natürliches Bewegungsspektrum und können so zu massiven Blockaden führen. Blockaden manifestieren sich über Jahre im Körper und äußern sich in chronischen Verspannungen und Schmerzen sowie Fehlhaltungen. Das wiederum führt dazu, dass wir auf geistiger Ebene zu Konzepten neigen, die das Entwicklungspotential behindern. Und somit wird auch unser seelisches Erleben eingeschränkt, verkümmert und führt zu Problemen auf psychischer Ebene. Und gleiches gilt umgekehrt.

Es ist faszinierend, die Verbindung dieser Ebenen des Seins (Körper, Emotionen, Geist und Seele) zu erforschen und zu erleben, wie sie miteinander "kommunizieren", sich gegenseitig bedingen und somit aber auch regulieren können.

Mit der Zeit können wir diesem Prozess immer mehr Raum in unserem Alltag einräumen, sodass sich die reinigende, zentrierende und klärende Wirkung auf allen Ebenen entfaltet. Dann ist es kein Programm, das wir meinen absolvieren zu müssen, sondern ein natürlicher zunehmend spontaner Bewegungsausdruck (nicht ausschließlich vom Willen gesteuert). Das kann sein:

Herzhaftes Gähnen, strecken und dehnen, schütteln, untere (Boden) und mittlere Bewegungsebene einladen, Arme und Beine in alle Richtungen entfalten, Bewegung verlangsamen, beschleunigen oder wiederholen, vertiefte Atmung, innehalten, ….

Die Bewegungspraxis an sich ist denkbar einfach und für jede/n geeignet, unabhängig vom Alter oder körperlicher Vorraussetzung.

Wir nehmen uns 15 - 25 Minuten Zeit mit einer Matte ohne Musik im Bewegungsfluss zu sein. In einer Gruppe zu üben, ist überaus unterstützend. Austausch ist möglich, muss aber nicht sein.

Die Übung zuhause kann ohne weitere Vorbereitung geschehen und natürlich auch nur ein paar Minuten andauern oder ein offenes Ende haben.

Diese Praxis dient im Alltag als:

- "innere Dusche", aktvieren am Morgen

- "innere Badewanne", entspannen am Abend

- Vorbereitung auf die Sitzmeditation

- Integration bei geistiger und therapeutischer Arbeit

- körperliche und geistige Aktivierung nach Pausen

- Ausgleich bei sitzender Tätigkeit und in Gruppenprozessen (z.B. Teamsitzungen)

- Vorbereitung auf belastende Termine wie Krankenhaus, Dienstbesprechungen etc.

- Vorbereitung auf kreative Prozesse wie malen, schreiben etc.

- Integration und ggf. Erweiterung von Bewegungseinschränkungen

- Selbstregulation (Nervensystem)

- Einladung für das Wahrnehmen von Körpersignalen und Bewußtsein für das was im Hier und Jetzt ist

- "erste Hilfe" bei Suchtverhalten, d.h. Alternative zu Ausweichmanövern wie fernsehen, Internet etc.

- Genuss mit uns Selbst

Dem Genuss mit sich selbst unabhängig vom Außen Raum zu geben, ist wohl eine der größten Herausforderungen. Ebenso die Präsenz für unsere Empfindungen. Körperreaktionen unmittelbar wahrgenommen, können allerdings der beste Wegweiser im Alltag sein. Dabei spielt Innehalten eine bedeutende Rolle und die Bewußtheit für die Atmung.

Weitere Infos siehe auch unter "Tänzerische Improvisation"!

* Inspiriert und gespeist ist diese Arbeit von "Katsugen Undo" oder auch "Moving Zen" genannt, entwickelt in den 1950er in Japan, die ich in meiner BMC-Fortbildung bei Friedericke Tröscher und bei Anando Würzburger, UTA-Institut Köln kennenlernen durfte.

Danken möchte ich auch Christian Dietrich-Opitz, der mich zur Namensgebung mit seinem interessanten Buch "Befreite Ernährung" inspiriert hat.

© 2021 Martina Zipf
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